Schilddrüsenerkrankungen sind eine wahre Volkskrankheit und werden von Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen behandelt. Der Chirurg Prof. Dr. Hans Udo Zieren setzt sich ehrenamtlich für eine bessere Vernetzung aller beteiligten Ärzte und für eine umfassende Information Betroffener ein. Dafür erhält er von der Stiftung Gesundheit das Siegel Dr. Pro Bono.
Mit welchem Projekt setzen Sie sich für das Gemeinwohl ein?
Schilddrüsenerkrankungen und deren Folgen werden von Ärzten*innen ganz unterschiedlicher Fachrichtungen untersucht und behandelt. Für den Behandlungserfolg ist nicht nur die Kompetenz des einzelnen Arztes, sondern auch eine gute und effektive Zusammenarbeit aller Beteiligten wichtig. Aus diesem Grunde habe ich mit dem Schilddrüsenzentrum Köln ein interdisziplinäres und sektorenübergreifendes Schilddrüsen-Netzwerk gegründet und aufgebaut.
Es ist ebenfalls wichtig, dass Betroffene gut und kompetent informiert werden. Daher haben wir für Patienten und Interessierte ein umfangreiches multimediales Informationsangebot geschaffen. Neben einem eigenen Internetportal mit ausschließlich von Fachärzten*innen verfassten Beiträgen zu vielfältigen Themen rund um die Schilddrüse veranstalten wir zudem regelmäßig kostenfreie Patientenseminare.
Seit wann sind Sie ehrenamtlich tätig?
Ich bin schon seit über 30 Jahren in verschiedenen Organisationen und Vereinen ehrenamtlich tätig. Seit nun 15 Jahren bin ich Vorsitzender des gemeinnützigen Trägervereins „SchilddrüsenZentrum Köln“.
Warum engagieren Sie sich in dieser Form?
Um die Zusammenarbeit von Ärzten verschiedener Fachrichtungen zu optimieren und damit gleichzeitig auch zu harmonisieren. Denn eine erfolgreiche Behandlung von teilweise sehr komplizierten Krankheitsbildern ist nicht nur für die Patienten wichtig, sie verschafft auch den beteiligten Ärzten große Befriedigung und Freude.
Planen Sie in Zukunft noch andere ehrenamtliche Projekte?
Derzeit füllt mich mein Beruf als Chefarzt einer ungeteilten chirurgischen Krankenhausabteilung so sehr aus, dass aktuell keine Vakanzen für weitere ehrenamtliche Projekte geplant sind. Auf Dauer soll der Ausbau weiterer regionaler Schilddrüsenzentren unterstützt werden.
Wo besteht aus Ihrer Sicht noch Bedarf an ehrenamtlicher ärztlicher Arbeit?
Es gibt kaum einen Lebensbereich, in dem nicht auch noch Bedarf an ehrenamtlicher ärztlicher Tätigkeit bestehen würde. Bedauerlicherweise werden Ärzte*innen in ihrem Beruf immer mehr durch überbordende Bürokratie belastet, so dass die Vakanzen für ehrenamtliche Tätigkeiten eher ab- als zunehmen dürften.
Beitragsbild: fancycrave1 | Pixabay