Als „Dr. Pro Bono“ leistet die Fachärztin für Allgemeinmedizin Dr. Verena Gröschel für die German Doctors weltweit humanitäre medizinische Hilfe. Dafür erhält sie von der Stiftung Gesundheit das Dr. Pro Bono Siegel.
Frau Dr. Gröschel, warum und seit wann setzen Sie sich für das Gemeinwohl ein?
Ich leiste seit 2015 ehrenamtliche humanitäre medizinische Hilfe bei der NGO German Doctors und berichte über diese Einsätze in öffentlichen Vorträgen. Es ist mir ein Herzensanliegen den Menschen zu helfen, die nicht in solch einer privilegierten Umgebung leben können wie ich. Damit möchte ich gerne etwas zurückgeben und meine medizinische Erfahrung für ehrenamtliche Einsätze nutzen. Nach dem Abitur musste ich zunächst eine MTA-Ausbildung machen, weil ich den NC für die Zulassung zum Medizin-Studium nicht erreicht hatte. Doch diese Arbeit hat mich nicht erfüllt, denn ich wollte unbedingt mit Patienten arbeiten und sie behandeln. Umso mehr weiß ich es heute zu schätzen, dass mein Wunsch, in meinem Traumberuf zu arbeiten, in Erfüllung ging!
Was tun Sie dabei genau? Erzählen Sie mehr zu Ihrem Projekt und zu der Organisation.
Für die German Doctors hatte ich zwei Einsätze auf den Philippinen, einen in Indien und war im Januar 2022 in Kenia tätig. Mein letzter Einsatz führte mich mich nach Nairobi, Kenia 2023. Zusätzlich werbe ich um Spenden für diese Organisation, schreibe über meine Einsätze Artikel in Fachzeitschriften und in regionalen Tageszeitungen und arbeite als Bereitschaftsdienstärztin und Impfärztin zusätzlich zur eigenen Praxis.
Planen Sie in Zukunft noch weitere ehrenamtliche Projekte?
Ja unbedingt! Ich möchte weiterhin bei humanitären medizinischen Einsätzen mit der DGD (Deutscher Gemeinschaftsdiakonieverband) in Ruanda mitwirken und bin weiter als Einsatzärztin für German Doctors tätig.
Wo besteht aus Ihrer Sicht noch Bedarf an ehrenamtlicher, ärztlicher Arbeit?
Meiner Ansicht nach wäre es wichtig, die einheimischen Mitarbeiter im Gesundheitswesen zu schulen – etwa in südamerikanischen Projekten. Diese Schulungen sollten aber unbedingt auf Augenhöhe stattfinden, wir können so vieles voneinander lernen. Ich merke immer wieder, wieviel ich von diesen Einsätzen mitnehme. Auch wären gemeinsame Einsätze von deutschen und internationalen NGOs sinnvoll, z.B. von Interplast mit German Doctors.
Bildnachweis: Privat