Hamburg, 18. Juli 2022
Stiftung Gesundheit erhebt Stimmung in der Ärzteschaft
Die Einbindung ukrainischer Geflüchteter in die ambulante Gesundheitsversorgung ist aus Sicht von Ärzt:innen und nichtärztlichen Heilberufler:innen weitgehend gelungen: Mehr als ein Drittel der Leistungserbringer:innen bewertet die Einbindung als gut oder sehr gut, weitere 43,9 Prozent zumindest als durchschnittlich, so das Ergebnis der aktuellen Befragung der Stiftung Gesundheit. Nur jede:r Fünfte hält die Umsetzung für schlecht oder sehr schlecht.
Apotheker:innen und Fachärzt:innen besonders zufrieden
Vor allem Apotheker:innen und Fachärzt:innen vergaben gute Noten: „Mehr als die Hälfte von ihnen stimmte mit gut oder sehr gut“, berichtet Prof. Dr. Dr. Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung. Am kritischsten zeigten sich die Psychologischen Psychotherapeut:innen und die Heilpraktiker:innen: Hier lag der Anteil der schlechten und sehr schlechten Bewertungen mit 36,6 bzw. 36,4 Prozent am höchsten.
Wunsch nach grundsätzlicher Regelung
Zahlreiche Studienteilnehmer:innen lieferten zudem konkrete Vorschläge, wie sich das System weiter verbessern ließe. Dabei ginge es nicht nur um die aktuelle Situation aufgrund des Ukraine-Kriegs, so Obermann: „Viele Leistungserbringer wünschen sich, dass verlässliche Strukturen geschaffen werden, die nicht nur in einzelnen Sondersituationen greifen, sondern die Frage der Versorgung von Geflüchteten grundsätzlich regeln.“
Hintergrund
Die Ergebnisse stammen aus der aktuellen Befragung zum Medizinklimaindex (MKI) im 2. Quartal 2022. Seit Anfang des Jahres erhebt die Stiftung Gesundheit vierteljährlich zusätzlich zum Medizinklima auch jeweils ein Stimmungsbild zu einem aktuellen Thema. Die aktuelle Frage für das 2. Quartal beantworteten 781 Leistungserbringer:innen.
Hamburg, 18. Juli 2022