Im Fokus 4. Quartal 2024: Geplante Einführung der elektronische Patientenakte (ePA) Anfang 2026 kommt für Heilberufler zu früh

Hamburg, 18 Januar 2025

Im Fokus 4. Quartal 2024

Geplanter Anschluss der ePA bei Heilberuflern kommt Anfang 2026 für viele zu früh

In diesen Tagen startet für Ärzte und Apotheker in Modellregionen die Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA). Für Heilmittelerbringer soll die Anbindung 2026 erfolgen. Das kommt für viele zu früh: Im Rahmen der Befragung „Im Fokus“ der Stiftung Gesundheit sprechen sich fast zwei Drittel der Heilberufler für einen späteren Start aus (64,1 Prozent). 22,5 Prozent finden den Termin genau richtig. Und 13,4 Prozent würden sich eine schnellere Einführung wünschen, um die ePA schon früher nutzen zu können.

Sinnvoll oder nicht – das ist die Frage

Bei der Einschätzung, ob die ePA für Heilmittelerbringer sinnvoll sei, haben die Befragten ein Jahr vor der geplanten Einführung noch keine einheitliche Meinung: Gut ein Viertel hält die Einführung für ihre Berufsgruppe für sinnvoll, 36,2 Prozent sehen darin keinen Sinn. Ein Viertel ist bei dieser Frage unschlüssig, jeder Zehnte hat sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt.

Arbeitsauftrag an die Akteure

Den Kommentar von Steffen Gabriel, stellvertretender Bundesgeschäftsführer des Verbands für Physiotherapie (VPT) e.V., lesen Sie hier.

Steffen Gabriel, Stellvertretender Bundesgeschäftsführer des Verbands für Physiotherapie (VPT) e.V., traut der ePA zu, einen deutlichen Mehrwert für die Qualität der Behandlungen zu schaffen und die Therapeuten zu entlasten. „Das große ABER ist die aktuelle Umsetzung“, betont er. Es gebe noch viele Unsicherheiten, Zweifel und bislang auch zu wenig Kommunikation zwischen den Professionen. Diese Probleme seien aber kein Votum gegen den zunehmenden digitalen Austausch: „Im Gegenteil, sie sind vielmehr Arbeitsaufträge an die handelnden Akteure, damit digitale Projekte wie die ePA ihre Chancen voll ausspielen können und die Effektivität, Effizienz und Qualität in der Versorgung gesteigert werden kann.“

Über die Ad-hoc-Befragungsreihe „Im Fokus“

Seit Anfang 2022 befragt die Stiftung Gesundheit einmal im Quartal die Leistungserbringer in der ambulanten Versorgung – je nach Thema ärztliche und/oder nichtärztliche – zu einem aktuellen Fokusthema. An der Befragung im 4. Quartal 2024 nahmen 644 Heilberufler teil.

Über die Stiftung Gesundheit

Wissen ist die beste Medizin – angespornt von diesem Gedanken setzt sich die Stiftung Gesundheit seit mehr als 25 Jahren für Transparenz ein und bietet Verbrauchern praktische Orien­tierungshilfe. Neben ihren satzungsgemäßen Aufgaben führt die Stiftung kontinuierlich Studien durch. Als Basis für zahlreiche Services dient das Strukturverzeichnis der medizinischen Versorgung.

Bildnachweise:AdobeStock_1014526015, Steffen Gabriel