Die Reportage widmet sich der Onchozerkose, der Flussblindheit. Dabei handelt es sich um eine tropische Krankheit, von der weltweit mehr als 20 Millionen Menschen betroffen sind. Die Flussblindheit ist damit einer der häufigsten infektionsbedingten Gründe für den Verlust des Sehvermögens. Weil ein großer Teil der Erkrankten in Afrika lebt, stehen allerdings kaum Mittel bereit, um sie zu erforschen.
„Aus dem Blick“, erschienen im GEO-Magazin, zeigt, wie die deutsche Wissenschaftlerin Sabine Specht in der Demokratischen Republik Kongo trotzdem klinische Studien für neue Medikamente durchführt. Der Text veranschaulicht den Ablauf solcher Studien und rückt so in den Fokus, wie schwierig es ist, Fortschritte im Kampf gegen sogenannte vernachlässigte tropische Krankheiten (NTDs) zu erzielen. Die Geschichte ist eine kritische Reflexion der Mechanismen des globalen Gesundheitsmarktes. Sie zeigt anhand der engagierten Forscherin Sabine Specht und ihrer lebensmutigen Patient:innen aber auch, dass der Kampf gegen vernachlässigte Krankheiten nicht hoffnungslos ist. „Denn dainter verbergen sich leidvolle Einzelschicksale“, sagt Sabine Specht, deutsche Biologin, die für die Organisation DNDi nach Mitteln gegen die Flussblindheit sucht. „Den Patienten zuzuhören, wie es der Reporter Issio Ehrich und der Fotograf Brent Stirton eindrucksvoll geschafft haben, gibt ihnen ein Gesicht – und mir Kraft für meinen Job.“
„Eine mitfühlende, aufwändige Reportage über eine bei uns nicht beachtete Krankheit und über eine engagierte Forscherin. Inhaltlich tief recherchiert, sehr detailliert beschrieben und mit eindrucksvollen Bildern“, so lautet das Feedback der Expertenjury.
Issio Ehrich wurde in Itzehoe geboren. Nach seinem Diplom für Angewandte Medienwissenschaft an der TU Ilmenau hospitierte er in unterschiedlichen Redaktionen, darunter dpa, Tagesspiegel und Berliner Zeitung. Nach seinem Volontariat bei der Märkischen Allgemeinen war er Online-Redakteur und Reporter für das Politik-Ressort von n-tv.de. Dabei spezialisierte er sich auf das politische Geschehen in der Türkei und die Berichterstattung über Sicherheit und Migration, wofür er in Kriegs- und Krisengebiete im Nahen Osten und Afrika reiste. Seit 2019 ist er als Auslandsreporter für Print und Online tätig und konzentriert sich auf die Berichterstattung aus der Türkei und der Sahelzone. Er schreibt unter anderem für DIE ZEIT, Zeit Online, GEO und das Greenpeace Magazin.