„Ich freue mich riesig über den Preis der Stiftung Gesundheit“, bedankt sich Thorsten Schmitz. „Aus Pflegeheimen kennt man ja eigentlich nur schreckliche Geschichten. Dass es auch ganz anders geht, habe ich versucht, in meiner Reportage über die beiden Pflegeheime der Evangelischen Altenhilfe Mülheim zu beschreiben. Der Preis ist also auch eine Würdigung für die Mitarbeitenden dort.“
Aus Pflegeheimen kommen meist nur schlechte Nachrichten. Gibt es denn eigentlich auch Ausnahmen? Das hat sich Thorsten Schmitz, der Autor dieser Reportage, gefragt. Bei der Vorrecherche ist er auf die Pflegeheime Haus Ruhrgarten und Haus Ruhrblick in Mülheim an der Ruhr gestoßen. Dort hat er insgesamt fünf Tage verbracht, morgens, mittags und abends mit Pflegekräften und dem Leiter geredet, die Bewohnerinnen und Bewohner bei Therapien begleitet und mit ihnen beim Abendessen gesprochen. Die Geschichte erzählt vom Wunder, das die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den beiden Heimen jeden Tag vollbringen: Mit Wärme und Empathie und mit einem maßgeschneiderten Plan die Bewohnerinnen und Bewohner wieder fit zu machen.
„Schöner, lebensnaher Mutmachertext, der genau zeigt, wie wichtig und schwierig ein Umdenken in der Pflege ist“, so das Feedback der Expertenjury. Neben ihrem Lob für Inhalt und Recherche hob sie auch die gelungene sprachliche Umsetzung hervor: „Eine Geschichte über die Lebensfreude alter Menschen muss mit Sprachfreude erzählt werden – und das gelingt hier in beeindruckender Weise. Vom ersten Absatz an werden die Leser:innen in die Reportage hineingezogen und werden auf die Reise mitgenommen.“
Thorsten Schmitz, Jahrgang 1966, stammt aus Frankfurt am Main. Er hat in Frankfurt mit dem Politikstudium begonnen und später in München einen Lehrgang an der Journalistenschule München absolviert. Anschließend arbeitete er abwechselnd als fester oder freier Mitarbeiter für GEO, ZEIT, taz und Frankfurter Rundschau, bis er zur Süddeutschen Zeitung kam. Seit über 25 Jahren ist er Reporter der Seite Drei und des Buch Zwei-Dossiers der Süddeutschen Zeitung, zwischendurch war er elf Jahre lang Korrespondent der SZ in Israel.
