Jana ist Anfang 30 und wünscht sich nichts mehr als ein gemeinsames Kind mit ihrem Mann Marvin. Doch vor einem Jahr trifft es die beiden wie ein Schlag, als Jana die Diagnose „Gendefekt“ bekommt. Sie leidet unter einer schweren Chromosomenstörung, die ihren Traum ins Wanken bringt. Die Störung ist so ausgeprägt, dass ein Junge, der das kranke Chromosom erbt, höchstwahrscheinlich nicht lebensfähig sein wird. Um nicht in diese schlimme Situation zu kommen, möchte das Paar eine Präimplantationsdiagnostik (PID) durchführen lassen. Dabei wird der Embryo vor dem Einsetzen in die Gebärmutter im Reagenzglas auf Erbkrankheiten untersucht. Doch das Verfahren muss nicht nur von einem Ethikrat genehmigt werden, sondern kostet die beiden auch rund 15 000 Euro. Alternativen gibt es wenige. Das liegt auch daran, dass das Embryonenschutzgesetz, das in Deutschland seit 30 Jahren kaum überarbeitet wurde, vieles nicht erlaubt und dadurch Medizinern und Wissenschaftlern ihre Arbeit erschwert. Ungerecht oder genau richtig?
In ihrem multimedialen Webprojekt mit Texten, Videos und Fotostrecken erzählt Annalena Schieber die Geschichte der Protagonistin Jana: Sie berichtet von ihrem Leidensweg, ihren Ängsten und von ihrem unerschütterlichen Wunsch, Mutter zu werden. „Die multimediale Darstellung ist eine gelungene Abwechslung zwischen Fakten, Erklärungen und Schilderungen der Beweggründe, die dem Publikum keine vorgefertigte Meinung vorsetzt, sondern zum Nachdenken anregt und die Frage aufwirft: Wie würde ich selbst in einer solchen Situation handeln?“, so die Experten-Juroren.
Annalena Schieber, geboren 1986 in Lüdinghausen (Nordrhein-Westfalen), studierte Publizistik-und Kommunikationswissenschaft in Wien und besuchte anschließend die Axel-Springer-Journalistenschule in Berlin. Seit April 2016 arbeitet sie bei BRIGITTE Online im Gruner+Jahr Verlag, zunächst als Redakteurin für Psychologiethemen, dann als Stellvertretende Chefin vom Dienst und mittlerweile als Head of Website.
Ein Statement der Preisträgerin können Sie hier ansehen: