Im Gespräch mit Stefan Winter

Portraitfoto.
Von Anfang an mit dabei: Stefan Winter hat die Arzt-Auskunft entwickelt und betreut sie bis heute.

Seit 25 Jahren sind Sie an Bord der Stiftung Gesundheit – wie sind Sie damals überhaupt zur Stiftung gekommen?

Durch einen persönlichen Kontakt habe ich vor über 20 Jahren Peter Müller kennengelernt. Nach Errichtung der Stiftung Gesundheit und des kostenfreien Telefonservices, der damals unter dem Namen „Arzt-Such-Service“ lief, hatte er die junge Idee, eine Arztsuche im Internet anzubieten.

Technisch war dies zu diesem Zeitpunkt tatsächlich noch eine recht neue Anforderung, die mich sehr gereizt hat umzusetzen. Ohne weitere Absprachen habe ich dann ein paar Nächte Programmierarbeit eingelegt und die erste Version der Arzt-Auskunft entwickelt und Peter vorgestellt. So nahmen die Jahre bis heute ihren Lauf – was ich nie bereut habe.

Wie erklären Sie Ihren Kindern, wofür sich die Stiftung Gesundheit einsetzt?

Sobald jemand einen Arzt benötigt oder sucht, sollte dieser den entsprechenden Arzt so einfach und schnell wie möglich finden. Hierbei ist es egal, ob diese Person gerade zuhause am Rechner sitzt oder mit dem Smartphone in der Hand in einer fremden Stadt unterwegs ist. Ich selbst habe auf einer Dienstreise in einer entlegenen Ecke Deutschlands Zahnschmerzen bekommen. Die Arzt-Auskunft hat mir einen Zahnarzt mit Sprechzeit am Abend genannt, der mir schnell helfen konnte.

Für meine Kinder sind das Smartphone und Internet eine Selbstverständlichkeit, mittlerweile haben sie aber auch das Verständnis, dass diese „Selbstverständlichkeit“ eine Menge Arbeit benötigt.

Was fällt alles in Ihren Aufgabenbereich?

Ich bin zuständig für die technische Konzeption und Weiterentwicklung all unserer Services und Instrumente. Die Technik und unsere Produkte haben sich stetig gewandelt und sich neuen Anforderungen angepasst. Ich versuche hierbei so früh wie möglich, neue technisches Trends mitzubekommen, um dann einen neuen Service oder ein neues Instrument hierfür vorzusehen.

Ebenfalls stehe ich als Ansprechpartner für alle technischen Fragen der Kunden und ihren IT-Dienstleistern zur Verfügung sowie ebenfalls dem gesamten IT-Team der Stiftung. Darüber hinaus bin ich seit 2020 im Vorstand – dadurch habe ich natürlich auch zusätzlich operative Aufgaben zu erfüllen.

Was bringt Ihnen besonders viel Spaß?

Alles, was mit Technik und IT zu tun hat, hat mich bereits in jungen Jahren interessiert und tut es auch heute noch. Bei der Stiftung Gesundheit kann ich dieses Interesse produktiv einsetzen – was heute, wie grade berichtet, weit über die reine Programmierung hinausgeht. Das Strukturverzeichnis ist sehr komplex. Mein Ziel ist es, diese Daten so einfach und präzise wie möglich den Kunden und letztendlich den Nutzern zur Verfügung zu stellen.

Was sind – aus technischer Sicht – die größten Entwicklungsschritte der Stiftung?

Die Arzt-Auskunft ist heute in vielen Angeboten im Netz verfügbar. Die Entwicklung und Bereitstellung von sogenannten APIs (Schnittstellen) macht es möglich, die Arztsuche einfach zu integrieren. Dies kann eine eigene Website, aber auch eine App auf dem Smartphone sein. Wir waren mit dieser Möglichkeit sehr früh am Markt, heute ist dies gängige Praxis und Standard im Netz. Wenn es bei der Einbindung einer API keine Fragen von den Entwicklern gibt, haben wir alles richtig gemacht.

Würden Sie rückblickend heute etwas anders machen?

Da wir bis heute sehr erfolgreich mit unseren Produkten und Angeboten sind, zum Glück relativ wenig. Allerdings bin ich froh, dass ich damals nicht geahnt habe, wie komplex das Strukturverzeichnis, der Gesundheitsmarkt und die Anforderungen mal sein werden.

Und was steht in Zukunft noch alles an – für die Stiftung und Sie persönlich?

Ich persönlich glaube, dass Deutschland im Bereich der Digitalisierung noch viel Luft nach oben hat. Dies betrifft natürlich auch den Gesundheitssektor, in dem die Stiftung Gesundheit zu Hause ist. In vielen Ländern ist es normal, online einen Zahnarzttermin zu buchen oder sicher zu sein, dass die persönliche elektronische Gesundheitsakte aktuelle Daten der besuchten Ärzte beinhaltet. Hier sind viele Möglichkeiten noch ungenutzt, bei der die Stiftung Gesundheit mit ihren digitalen Produkten die Zukunft weiter mitgestalten kann.

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