Studie: Ärzte misstrauen Fehler-Melde-Systemen

Universitäre Träger sind am ehesten akzeptiert

Ärzte sind Fehler-Melde-Systemen (CIRS, Critical Incident Reporting-Systems) gegenüber misstrauisch. In der Studie „Qualitätsmanagement und Patientensicherheit in der ärztlichen Praxis 2010“ der Stiftung Gesundheit erhält kein potenzieller CIRS-Träger gute Noten.

Die niedergelassenen Ärzte, Zahnärzte und Psychologischen Psychotherapeuten vertrauen Universitäten am meisten. Danach kommen die Träger von nicht-kommerziellen Einrichtungen und Non-Governmental Organizations (NGO, Nichtregierungsorganisationen). Alle drei erhalten gerundet jeweils 3,0 Punkte auf einer Skala von eins (starkes Vertrauen) bis fünf (starkes Misstrauen). Die Kassenärztlichen Vereinigungen liegen mit 3,5 Punkten im Mittelfeld. Am stärksten ist das Misstrauen der Befragten bei staatlichen Institutionen (3,9) und kommerziellen Einrichtungen (4,4).

CIRS wie www.jeder-fehler-zaehlt.de und www.CIRSmedical.de sind Systeme, bei denen Ärzte kritische Ereignisse („critical incidents“) und Beinahe-Schäden („near misses“) melden können. Von ihren Erfahrungen sollen andere Mediziner lernen.

Durchgeführt wurde die Studie von der GGMA Gesellschaft für Gesundheitsmarktanalyse im Auftrag der Stiftung Gesundheit. Die Gesamte Studie „Qualitätsmanagement und Patientensicherheit in der ärztlichen Praxis 2010“ finden sie hier.

Hamburg, 4. November 2010