Die wichtigsten Fakten und Veränderungen auf einem Blick
- Ärztedichte: Wie viele Einwohner muss ein Arzt versorgen?
- Renten-Welle bei Ärzten rollt an
- Zahl der Niedergelassenen in fast allen Bundesländern rückläufig
- Anteil der angestellten Ärzte bei fast 30 Prozent
- Informationen zur Datenbasis
Ärztedichte: Wie viele Einwohner muss ein Arzt versorgen?
Die Ärztedichte in den einzelnen Bundesländern variiert stark: Während es in Stadtstaaten wie Hamburg, Berlin und Bremen mehr als 300 ambulant tätige Ärztinnen und Ärzte pro 100.000 Einwohner gibt, stehen am anderen Ende der Skala Flächenbundesländer wie Brandenburg und Thüringen mit weniger als 200 Ärzten pro 100.000 Einwohner.
Konkret bedeutet das: Während jeder ambulante Leistungserbringer in Hamburg rein rechnerisch 313 Einwohner versorgen muss, sind es für die Kollegen in Brandenburg jeweils 526 Menschen.
Renten-Welle bei Ärzten rollt an
In den kommenden Jahren sind zudem große altersbedingte Veränderungen zu erwarten: Jeder sechste niedergelassene Arzt in Deutschland ist 65 Jahre oder älter – wird also voraussichtlich bald einen Nachfolger benötigen oder seine Praxis schließen (16,2 Prozent). Bei den Zahnärzten sind es 17,8 Prozent, bei den Psychologischen Psychotherapeuten 16,0 Prozent.
Betrachtet man die einzelnen Bundesländer, steht der größte Umbruch bei den niedergelassenen Ärzten im Saarland bevor: Dort ist mehr als jeder fünfte Arzt über 65 Jahre alt. Bei den Zahnärzten sind vor allem Bremen, Thüringen und das Saarland betroffen, da dort jeweils fast ein Viertel von ihnen auf das Rentenalter zusteuert. Bei den Psychologischen Psychotherapeuten sticht Bremen heraus, wo mehr als jeder Fünfte über 65 Jahre alt ist.
Zahl der Niedergelassenen in fast allen Bundesländern rückläufig
Wie bereits im Vorjahr ist die Zahl der Niedergelassenen in fast allen Bundesländern gesunken. Den stärksten Rückgang verzeichnet Hamburg mit einem Minus von 10,3 Prozent, gefolgt von Thüringen mit minus 8,5 Prozent.
Nordrhein-Westfalen ist das einzige Bundesland, in dem die Zahl der niedergelassenen Leistungserbringer im Jahr 2023 gestiegen ist (+3,4 Prozent).
Die Gesamtzahl der ambulant tätigen ärztlichen Leistungserbringer ist allerdings im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert geblieben. In entsprechendem Maße stieg also die Zahl der Ärzte, Zahnärzte und Psychologischen Psychotherapeuten, die angestellt in Praxen oder MVZ arbeiten.
Anteil der angestellten Ärzte bei fast 30 Prozent
Ende 2023 praktizierten in Deutschland rund 156.000 Ärztinnen und Ärzte aktiv in der ambulanten Patientenversorgung. Der Anteil der Niedergelassenen ist innerhalb des Jahres 2023 von 72,6 Prozent auf 70,9 Prozent gesunken.
Der Anteil der angestellten Ärzte stieg von 27,4 auf 29,1 Prozent. Etwa die Hälfte der angestellten Ärzte arbeitet in Praxen, die andere Hälfte in MVZ.
Methodik & Rahmendaten
Untersuchter Zeitraum: 2023 (Stichtage für den Vergleich: 31.12.2022 / 31.12.2023)
Datenbasis: Strukturverzeichnis der Versorgung
Berücksichtigt wurden für die Analyse niedergelassene Ärzte, Zahnärzte und Psychologische Psychotherapeuten sowie angestellte Behandler in Praxen und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ).
Nicht berücksichtigt wurden Behandler, die im stationären Sektor arbeiten, nicht in der Patientenversorgung tätig sind oder sich im Ruhestand, in Elternzeit o.ä. befinden.